Maddelig mit Halsschmerzen und laufender Nase, vielleicht waren die Flippies gestern abend doch keine so gute Idee!
Hab mich dann noch mal umgedreht und bis erst gegen 10.30 Uhr richtig hoch gekommen. Draußen war’s bewölkt und auf der Dachterrasse (Februar)kalt. Habe mich also – wie die ersten Tage – in meine Wolldecken gemümmelt habe.
Neben mir saß ein Typ mit Mega-Gepäck, der junge Mann kam quasi „angewankt“. Laufen konnte man das schon nicht mehr nennen …
Gerade neu angekommen. Er hatte den gleichen Wanderführer wie ich dabei (ist ja auch ein bestbewerteter :), blätterte darin und gab – wohl mehr schlecht als recht, soweit ich das beurteilen kann – GPS-Daten in ein extra dafür mitgeschlepptes Gerät ein.
Ich hatte das über mein Handy ja auch versucht, bin aber kläglich gescheitert. Das hat wohl aber weniger mit meinem Handy als mit meiner Unkenntnis mit dieser Technik zu tun …
Auf jeden Fall kamen wir ins Gespräch und er erzählte, dass er die Insel einmal komplett durchwandern will. Rucksack immer dabei, abends immer ein neues Zimmer suchen. Muss man mögen …
Auf meine Frage, weshalb er denn nicht in San Sebastian (dem Fährort) angefangen hat zu wandern, konnte er mir allerdings keine Antwort geben …
Würde ja schließlich Sinn machen und hätte ihm 60,00 Euro Taxikosten ins Valle Gran Rey gespart … Er ist halt jung und aufgeregt und kann solche Sachen noch nicht überblicken 🙂
Ich vermute mal, ich werde ihn hier noch einmal wiedertreffen, während er mit seinem GPS-Gerät „best friend“ wird. Aber vielleicht bekommt er seine seine komplette Inselwanderung ja doch hin. Zu wünschen wäre es ihm ja …
Sollte sich niemand melden, muss ich wohl tatsächlich schon Samstag nachmittag von hier verschwinden und noch eine Nacht in San Sebastian verbringen.
Der Sonntagsbus fährt zwar auch um 8.00 Uhr rüber zum Fährhafen. Allerding habe ich bereits von 2 Leuten gehört, dass der Sonntagsbus generall ziemlich unpünktlich ist. Hängt wohl von der Samstagsabendfeierei der Busfahrer ab :).
Da der 8.00 Uhr-Bus ja sowieso der „Wanderbus“ ist, hält der natürlich auch an jeder Milchkanne und es kann locker 2 Stunden dauern, bis er in San Sebastian ankommt.
Dann wäre es also um und bei 10.00 Uhr, ich muss noch zur Fähre runterlaufen, Ticket kaufen und das Schiff legt um 10.15 Uhr ab.
Könnte also knapp werden. Macht wahrscheinlich mehr Sinn, Samstag nachmittag hier weg zu fahren und damit Fähre auf jeden Fall am Sonntag morgen zu bekommen. Werde ich eigentlich alt? Mach ich mir zu viele Gedanken?
Sollte ich natürlich noch ein bis zwei Mitfahrer (oder sogar drei) finden, nehme ich natürlich Sonntag morgen ein Taxi und genieße meinen kompletten Samstag noch hier.
Wenn das so weiter geht, bin ich echt fit, wenn ich wieder zu Hause bin. Dünn allerdings weniger, bei dem ganzen Gefuttere und Weingetrinke ;).
Ich habe mein Fahrrad am Busbahnhof angekettet und bin dann in den Barranco gestiegen. Stand in meinem Wanderführer! Hatte allerdings ein sehr ungutes Gefühl, da gerade wilde Baumaßnahmen mit Baggern, Lastern, Kränen etc. im Gange sind und überall Verbotsschilder standen. Soviel Spanisch verstehe ich dann doch … War aber dann kein Problem. Der erste Baggerfahrer, dem ich vor die Räder lief, hat mir zu verstehen gegeben, dass es kein Problem ist, wenn ich dort durch gehe. Habe kurz meinen Wanderführer zu Rate gezogen, gelesen, dass ich „immer mal wieder den Fluß überquere“ und bin hoch gewandert. Ich habe die ganze Zeit zwar keinen Fluß überquert, aber wenn die Autoren das sagen …
War vollkommen ausgehungert und habe in der Cafeteria an der Hauptstraße einen Stopp eingelegt und mir – wie ich dachte – Runzelkartoffeln mit Käse überbacken und vielen verschiedenen Soßen bestellt. Leider bekam ich Pommes mit Ketchup, Mayonnaise und Senf. Sagen wir es mal so … der Hunger hat es reingetrieben …
Danach dann weiter in mein schickes Appartment, Fahrrad wieder schön angeschlossen, 3 Brocken Spanisch mit der Familie unter mir gewechselt so nach dem Motto „Everything mieu bien“ und eine Stunde auf der Terrrasse gelegen. 2 Seiten gelesen und sofort eingepennt …
Netzprobleme … Kein Wunder, dass hier alle Leute so peacig sind, wenn sie nix vom Rest der Welt bekommen :).
Keine Nachrichten, keine schrecklichen News, keine Fußballergebnisse …
Habe mir hawaiinische „Mother Earth“-Songs angehört, die sehr schön waren, mich aber nicht getraut mitzusingen … Es waren schätzungsweise so um die 30 Leute da. Alle in Walla-Walla-Klamotten und alle ganz entspannt im Hier und Jetzt. Freitag ist die nächste Session, vielleicht sing ich dann auch mal mit …
Dort habe ich meinen „Harry“ wieder getroffen. Ich schäme mich, dass ich seinen Namen immer noch nicht weiß. Er war jenseits von Gut und Böse, hat mich aber erkannt und mir irgendwas von irgendwelchen Kindern erzählt, die er so gerne gehabt hätte. Da war ich dann ein bisschen überfordert und ja sowieso schon auf dem Sprung, um ein funktionierendes W-Lan zu finden. Mittags mit ihm zu sabbeln ist definitiv ergiebiger als zur Dunkelheit …